Krebsvorsorge

Werden Krebserkrankungen frühzeitig erkannt und behandelt, bestehen oftmals gute bis sehr gute Heilungsaussichten. Die gesetzlichen Krankenkassen bieten ein umfangreiches Programm zur Krebsfrüherkennung an. Die Teilnahme an diesen Untersuchungen ist für die gesetzlich Krankenversicherten in Deutschland kostenfrei.

Was bedeutet die Krebsfrüherkennungsuntersuchung beim Mann?

Ziel der Krebsfrüherkennungsuntersuchung bezüglich der Prostata ist es, schon frühzeitig verdächtige Veränderungen des Organs zu entdecken, um eine mögliche Erkrankung in einem Stadium zu entdecken, in welchem optimale Heilungschancen bestehen. Oftmals ist auch von einer „Vorsorgeuntersuchung“ die Rede. Diese Formulierung ist insofern missverständlich, als das einer Krebserkrankung durch die Untersuchungen nicht vorgebeugt oder diese vermieden werden kann. Die Bezeichnung Krebsfrüherkennung ist daher treffender. Für Männer, welche eine urologische Krebsfrüherkennungsuntersuchung wünschen, empfiehlt sich daher eine Tastuntersuchung durch den Urologen in Kombination mit einer PSA-Bestimmung im Blut. Nach derzeitigen Empfehlungen sollten Männern ab dem 45 Lebensjahr mit einer mutmaßlichen Lebenserwartung von mehr als 10 Jahren über die Möglichkeit einer solchen Früherkennung informiert werden. Bei Männern, die ein möglicherweise erhöhtes Erkrankungsrisiko (z.B. frühe Prostatakrebserkrankung des Vaters, Erkrankung des Bruders) tragen, kann die Altersgrenze um 5 Jahre vorverlegt werden.

Unstrittig ist, dass durch Früherkennungsuntersuchungen auch Prostatakrebserkrankungen entdeckt werden, welche keiner Behandlung bedürfen, da diese insbesondere in höherem Lebensalter zu keiner Verkürzung der Lebenszeit oder Beeinträchtigung der Lebensqualität führen. In solchen Fällen können die Nebenwirkungen einer Therapie größer sein als ein potentieller Nutzen. Sollte im Rahmen der Früherkennung ein auffälliger Befund bei der Tastuntersuchung oder beim PSA-Wert festgestellt werden, können weitere Untersuchungen wie eine Prostatabiopsie notwendig werden, um letztlich den sicheren Nachweis eines Prostatakarzinoms zu erbringen.

Die Schwierigkeit stellt nicht nur der alleinige Nachweis des Prostatakrebs, sondern auch dessen korrekte Bewertung für den individuellen Patienten und die Wahl der Therapieoption dar.

Zur Beurteilung und Planung der weiteren Schritte empfiehlt sich in jedem Fall die
vertrauensvolle Beratung durch einen Urologen. Da die gesetzlichen Krankenkassen nur die Kosten für die Tastuntersuchung tragen, müssen Patienten die Kosten für die Bestimmung des PSA-Wertes nach gegenwärtigem Stand selber übernehmen.
Unterstützend macht auch die Ultraschalluntersuchung der Prostata (rektale Sonografie) Sinn, weil dadurch die Diagnosesicherheit erhöht wird. Diese Untersuchung wird von den gesetzlichen Krankenkassen nicht bezahlt.